Nach den Unwettern in Kärnten fordern VP-Abgeordnete einen europäischen Aktionsplan zur Erhaltung der Wälder: „Intakte Wälder schützen Lebensräume.“
Zum wiederholten Mal musste sich die Aktuelle Stunde im Kärntner Landtag den Unwettern als Folge des Klimawandels widmen. „Es tut weh, in welchen kurzen Abständen wir hier über dasselbe sprechen müssen“, merkt ÖVP-Clubobmann Markus Malle an. „Der Klimawandel findet jetzt statt, und wir müssen dem hier und jetzt begegnen.“ Kärnten habe seine Hausaufgaben beim Ausbau erneuerbarer Energie zu leisten – „und nicht nur davon zu reden“, so Malle.
Bis 2050 erwarten Experten eine nahezu Verdoppelung des Energiebedarfs in Kärnten. „Es wird nicht genügen, Wasserkraftwerke technisch aufzurüsten“, sagt Malle klar. „Wir müssen einen Ausbau von Photovoltaik zulassen, verstärkt Biomasse einsetzen und Wasserkraft dort ausbauen, wo es möglich ist.“ Ein Potenzial von 180.000 Dächern wird Kärnten in der Photovoltaik bescheinigt. Malle fragt: „Warum fangen wir nicht mit Dächern von öffentlichen Gebäuden an?“ Einen entsprechenden Antrag haben die Abgeordneten der Volkspartei bereits eingebracht.
Bewusst sind sich die Landtagsabgeordneten der ÖVP, dass „wir in Kärnten nicht das Weltklima retten werden“. Einen Beitrag müsse man hier aber leisten, so Malle. Deshalb bringt die Volkspartei einen Antrag ein, der über die Bundesregierung einen Aktionsplan zur Erhaltung europäischer Wälder sicherstellen soll. Malle begründet:
„Nach den Unwettern der letzten beiden Jahre fehlen uns genau jetzt die Bäume, die betroffene Gebiete vor Muren, Lawinen und Hochwasser schützen.“
Für Ferdinand Hueter steht außer Zweifel: „Die Zivilschutzalarme in vielen Gemeinden zeigen, dass wir die Funktion der Schutzwälder sicherstellen müssen.“ Das sei aber keineswegs eine Herausforderung, die nur Kärnten betrifft. „Wir müssen dafür in ganz Mitteleuropa sorgen und einen multinationalen Aktionsplan ins Leben rufen.“ Dann auch Italien, Slowenien, Tschechien und auch Deutschland seien massiv von Unwettern mit Schadholz als Folge betroffen. Hueter: „Ganz Europa braucht intakte Wälder zum Schutz der Bevölkerung.“ Neben der Entwicklung eines europäischen Aktionsplans sieht der Antrag auch die Sicherstellung der Finanzierung – etwas aus dem europäischen Katastrophenfonds – vor.
Für ÖVP-Abgeordneten Hannes Mak wurde in den letzten Tagen einmal mehr die Bedeutung der Nahversorger sichtbar. „Die kleinen Geschäfte und auch die örtlichen Landwirte haben die Bevölkerung in den abgeschnittenen Gebieten mit dem Notwendigsten versorgt“, macht Mak klar. „Wir sind gefordert, diese Nahversorger zu unterstützen, um sie zu erhalten.“
Gemeinsam danken die ÖVP-Abgeordneten den Einsatzkräften und den Ehrenamtlichen für ihre Leistungen. „Die Mitglieder der Blaulichtorganisationen leisten Übermenschliches“, sagt Malle stellvertretend. „Wir können froh sein, dass wir diese Kameradschaften in Kärnten haben.“ Mak ergänzt: „Über 10.000 Helfer waren in den letzten Tagen bei weit über 1.200 Einsätzen – die Leistungen kann unmöglich von der öffentlichen Hand finanziert werden.“ Deshalb müsse man das Ehrenamt weiter unterstützen.