In der Job-Vermittlung kann es kaum naheliegender sein: Man checkt Fähigkeiten des Arbeitssuchenden sowie Anforderungen von Fertigkeiten des Betriebes und gleicht die Variablen miteinander ab. Naheliegend? Ja. Geschieht dies auch? Zu wenig. Die Erklärung ist genauso einfach wie erschreckend: Die Software des AMS stammt aus dem Jahr 1995.
Dienstnehmer werden meistens nur aufgrund ihrer Job-Historie vermittelt, und Dienstgeber sind mit Bewerbern konfrontiert, die nicht die passenden Fertigkeiten mitbringen. Und weil das nicht genügt, kann es schon mal passierten, dass ein AMS-Betreuer Arbeitslose in Kurse schickt, deren Inhalte diese bereits beherrschen oder in der Wirtschaft nicht nachgefragt werden.
Die Folgen zeigen sich in Arbeitslosen-Statistiken: Zu viele Kärntner haben keinen Job und gleichzeitig finden viele Betriebe keine Mitarbeiter. Diese Schieflage müssen wir beseitigen. Das Arbeitsmarkt-Service braucht unsere volle Rückendeckung – für Talente-Checks aller Arbeitssuchenden, einer Erhebungen von Zukunftsanforderungen der Betriebe und – daraus abgeleitet – die größte Ausbildungsoffensive, die Kärnten je gesehen hat. Das oberste Ziel muss sein, die Arbeitssuchenden wieder in Beschäftigung zu bringen.