Landtagsausschuss befragt Vertreter der ÖBB und Landesrat Sebastian Schuschnig zu möglichem Stopp in Kühnsdorf. Zwei Gutachten und eine Investitionsbereitschaft seitens des Landes bestärken die parteiübergreifende Forderung nach Halt in Kühnsdorf – Region muss von der Koralmbahn profitieren
Im Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Mobilität im Kärntner Landtag wurde erneut der von der ÖVP vehement geforderte IC-Halt am neu errichteten Bahnhof Kühnsdorf mit der Inbetriebnahme der Koralmbahn behandelt. Als Auskunftsperson war neben Verkehrslandesrat Sebastian Schuschnig auch ein Vertreter der ÖBB geladen. „Während in Kärnten alle geeint hinter der Forderung stehen und auch der zuständige Landesrat alles tut, um die Region zu unterstützen, gibt es vom Klimaministerium und der ÖBB nur Gegenwind“, so Ausschussobmann Hannes Mak.
„Erneut gab es keine Zusicherung eines Halts, sondern Kärnten wird weiter vertröstet. Diese Hinhaltetaktik ist völlig inakzeptabel, wir werden das nicht hinnehmen“, betonen Mak und Verkehrslandesrat Sebastian Schuschnig unisono. Bekanntlich hat Schuschnig zwei Gutachten eingeholt, die die Argumente der ÖBB, dass es zeitlich nicht möglich wäre, entkräften. Auch hat das Land bereits beschlossen, den Bahnsteig, falls erforderlich, zu verlängern. „Die schnellen Züge dürfen nicht an einer ganzen Region vorbeifahren. Auch Völkermarkt muss von den Chancen der Koralmbahn profitieren. Es sind immerhin über 40.000 Personen und eine nächtigungsstarke Tourismusregion betroffen. Die ÖBB und die Verkehrsministerin müssen hier endlich einlenken und Lösungen finden. Die parteiübergreifende Forderung im Sinne der Kärntnerinnen und Kärntner darf nicht weiter ignoriert werden.“, fordern die beiden ÖVP-Vertreter.
Seit Jahren laufen intensive Verhandlungen mit dem Ministerium von BM Leonore Gewessler, um eine Anbindung an die IC-Züge durchzusetzen. Nachdem viele Jahre ein IC-Halt in Kühnsdorf von Ministerium und ÖBB ausgeschlossen wurde, kam im Vorjahr erstmals Bewegung in die Sache. Auf Druck von Kärnten wurden von Fachexperten bereits erste inoffizielle Fahrplanentwürfe diskutiert, welcher den Halt von schnellen Zügen in regelmäßigem Abstand in Kühnsdorf vorsehen. „Wir haben bereits mit mehreren Gutachten bewiesen, es ist möglich. Kärnten wird nicht lockerlassen!“, so Schuschnig. Ein erstes, 2019 vom Land eingeholtes Gutachten, bestätigte bereits die technische Machbarkeit innerhalb des Taktfahrplans. Seit einem Jahr (November 2022) liegt ein zweites, ergänzendes Gutachten vom Land Kärnten vor, welches dies nochmals bekräftigt. Zudem wurde seitens des Landes beschlossen, falls nötig auch bauliche Maßnahmen für eine Verlängerung des Bahnsteigs zu finanzieren, wenn die ÖBB den Halt fix einplant.
Bekanntlich kämpfen das Land Kärnten und die Region im Bezirk Völkermarkt seit Jahren für einen zusätzlichen Halt von überregionalen Zügen in Kühnsdorf. Mehrere vom Land eingeholte Gutachten bestätigen, dass es innerhalb des Fahrplans möglich wäre. „Ich werde sicherlich nicht lockerlassen, sondern weiter Druck machen. Denn es geht um die Zukunft einer gesamten Region. Nur mit der Anbindung an die Koralmbahn ist eine weitere Entwicklung der Region, des Standorts und des Tourismus möglich“, mahnt Schuschnig abschließend.