Radikalisierung und Mobbing hält sich nicht an Unterrichtszeiten. Schutz der Kinder vor digitalen Gefahren ist gesellschaftliche Herausforderung. Gruber: „Wir müssen über Einschränkung und Verbote unkooperativer Plattformen diskutieren!“
„Lernen in der Schule braucht ein ruhiges Umfeld, keine ständige Ablenkung durch Handys“, ist ÖVP-Landtagsabgeordnete Stefanie Ofner überzeugt. Deshalb begrüßt sie in der heutigen aktuellen Stunde zu digitalen Gefahren, dass die Bundesregierung den Vorstoß der Kärntner ÖVP, ein Handyverbot an Schulen durchzusetzen, ins Programm aufgenommen hat. „Unterricht ohne Handy führt zu mehr Aufmerksamkeit, weniger Streit und mehr Gesprächen in der Schule“, so Ofner.
Einig sind sich die Vertreter der ÖVP aber auch, dass das Verbot allein nicht reicht. „Cybermobbing und Radikalisierung halten sich nicht an Unterrichtszeiten“, betont Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber. „Wenn – als Beispiel – mehr als die Hälfte der jungen Mädchen bereits mit sexuellen Belästigungen im Internet konfrontiert waren, zeigt es: Wir haben ein gesellschaftliches Problem – und wir haben eine gemeinsame Verantwortung.“
ÖVP-Abgeordneter Herbert Gaggl stellt klar: „Junge Leute brauchen keine Standleitung ins Internet, sondern einen Draht zur wirklichen Welt.“ Keinesfalls aber will er, dass das Werkzeug „Smartphone“ verteufelt wird, es biete nämlich wunderbare Möglichkeiten. „Was wir aber verteufeln sollten, ist der Missbrauch des Werkzeugs „Handy“, so Gaggl. „Wenn das Internet für das Betrügen, Mobben und Radikalisieren verwendet wird, müssen wir dagegen auftreten.“ Es sei geboten, der jungen Generation beizubringen, wie man sicher mit Handy umgehen kann. Gaggl: „Dafür brauchen wir gut ausgebildete Lehrer und gut ausgestattete Schulen – Bildung braucht Konzentration ohne Handy-Piepston, für bestens gebildete Jugend.“
Ein besonderer „Dorn im Auge“ ist Gruber die Plattform TikTok. Wenn Plattformen nicht kooperieren, müsse man darüber diskutieren, ob man diese Plattformen nicht verbieten kann – wenn nötig auf europäischer Ebene. Gruber: „Auf TikTok werden Kinder und Jugendliche zur Zielscheibe für radikale Propaganda und Fake News. Entweder muss es hier daher ausreichend Daten- und Jugendschutz, oder Einschränkungen und Verbote geben.“